[braucht noch Anpassungen] Isobell Breanne Prewett

Seit ich denken kann, musste ich immer gehorchen. Das, was ich mittlerweile meine Persönlichkeit nenne, hat bis vor kurzem nicht existiert. Stellt mich aber keinesfalls als bemittleidenswert dar! Das war ich nämlich nicht – ganz und gar nicht. Im Gegenteil, mir ging es sogar ziemlich gut. Ich habe alles bekommen, was ich wollte, meine Eltern haben mir jeden noch so kleinen Wunsch von den Augen abgelesen. Immerhin war ich ihr lange ersehntes, kleines Prinzesschen mit langen blonden Haaren. Alles war schlichtweg zu gefährlich für mich oder es ziemte sich für ein Mädchen nicht. So hab ich nie Quidditch gespielt, trotz durch und durch magischer Verwandtschaft. Einzig Bücher und feine Teegesellschaften waren gut genug für mich. Mir stellt es heute noch alle Nackenhaare auf, wenn ich nur daran denke, wie ich in meinem blassrosa Kleidchen beim Privatunterricht gesessen bin.
Es war für mich selbstverständlich, dass ich pünktlich an meinem 11. Geburtstag den lange ersehnten Brief von Hogwarts erhalten würde. Nicht, dass ich damals an meinem Leben etwas auszusetzen gehabt hätte, aber insgeheim hatte ich mich immer darauf gefreut, die Welt mal mit meinen eigenen Händen erkunden zu dürfen. Wie das Schicksal es so wollte, hat man mich hochnäsiges, kleines Prinzesschen in das Haus Slytherin gesteckt, wo ich die nächsten Jahre einigen das Leben schwer gemacht habe. Immerhin war mein Vater ein hoher angestellter im Zaubereiministerium und da konnte es ja nicht angehen, dass ich mich mit so etwas minderwertigem wie einem Schlammblut abgab, dachte ich zumindest damals noch. Auch wenn ich wenig Freiheiten in Sachen Kleidung hatte – die schönen langen Röcke und akkuraten Blusen besorgte mir nämlich nach wie vor meine Mutter – war ich doch nicht um eine Ausrede verlegen um irgendeinem Gryffindor bei einem Lehrer anzuschwärzen oder anderwertig eines auszuwischen.
Meine ZAGs schaffte ich trotz Aufregung um das Trimagische Turnier alle mit Bravur. Ich hatte zwar keine Schwierigkeiten mit lernen oder ähnlichem, aber ich glaube, das war die Zeit, in der ich angefangen habe nachzudenken und merkte, dass bei meinen Eltern nicht viel mehr zählte als die Leistung. Ich verhielt mich zwar weiterhin, wie die arrogante, zickige Slytherin, die man von mir erwartete, aber in meinem Inneren fing ich an, vieles in Frage zu stellen. Der Kontakt mit den anderen Schulen und die vagen Erkenntnis, dass ich auf meine Leistung reduziert wurde, hatten wohl irgendetwas in mir ins Rollen gebracht. Aber auch wenn ich angefangen habe nachzudenken, traute ich mich damals noch nicht, meine Meinung laut kund zu tun, weshalb ich auch vor Voldemort wenig zu fürchten hatte. In meinem siebten und letzten Schuljahr wurde es mir dann aber doch zu viel, weshalb ich bereits in einigen Gesprächen mit Professor Dumbledore – er ruhe in Frieden – klar stellte, dass ich mich für meinen Platz in den Reihen der Guten entschieden hatte. Sein Tod erschütterte mich zwar, festigte aber meinen Entschluss Aurorin zu werden noch weiter. Wenn schon der größte Magier meiner Zeit das Opfer des eigenen Todes in Kauf nahm, dann würde ich das wohl auch tun!Sobald ich dann endlich mein außerordentlich gutes UTZ-Zeugnis – wie gesagt, Lernschwäche hab ich gewiss keine – in den Händen hielt, habe ich meine Haare endlich abgeschnitten, mich im Ministerium beworben und mir meine eigene Wohnung in London gesucht. Nach dem nervenaufreibenden Jahr in der Aurorenschule, war ich für die große Schlacht um Hogwarts letztendlich kampfbereit und wild entschlossen, so viele Todesser wie möglich aufzuhalten. Meine Eltern – diese Feiglinge – waren ja nicht in den Reihen dieser Maskierten, weshalb sie ja auch nicht von mir enttäuscht sein konnten.

Die, die mich noch aus der Schule kennen, erkennen mich wahrscheinlich kaum wieder, denn mit dem zickigen, oberflächlichen Mädchen von früher habe ich nicht mehr viel gemein. Ich bin jetzt einfach ich selbst und lebe mein Leben so wie es mir gefällt. Manche würden mich wohl auch als richtiges Energiebündel bezeichnen, wo ich nur zustimmen kann. Ich kann kaum eine Minute wirklich stillsitzen und mein viel zu schnelles Mundwerk bringt mich des öfteren in Schwierigkeiten. Vor allem bei meinen Vorgesetzten, die ich großteils nicht auf die Liste meiner Autoritätspersonen setze. Meinen Respekt muss man sich erst verdienen! Apropos Vorgesetzter… ich sollte bei Gelgenheit wohl in die Verwaltung und dort melden, dass ich in meiner letzten Training mit meinem Boss den Trainingsraum auseinandergenommen habe… *räusper* Ja, ich habe wohl wirklich etwas zu viel Temperatment.